Auf dem kroatischen Jakobsweg „Camino Croatia““

Der Euskirchener Gerd Weinand, Tourenleiter und Vorstand des Seniorenverband BRH Euskirchen, suchte als Pilger eine neue Herausforderung und fand sie auf dem kroatischen Jakobsweg „Camino Croatia“. Jetzt kann er von einer beeindruckenden Pilgerroute berichten.

Der Weg startete in Marina, nördlich von Split, und endete in Pirovac. Die Strecke beträgt ca. 130 km. „Wenn man sich nicht verläuft,“ schränkt der Berichterstatter augenzwinkernd ein. Entgegen der Beschreibung im Internet ist der Weg nämlich so gut wie nicht gekennzeichnet. Es gibt keine Herbergen, auf der gesamten Strecke traf Weinand keinen einzigen Pilger.

Bereits im 13. Jahrhundert machten sich Pilger im jetzigen Kroatien auf den Weg nach Santiago de Compostela. Aber erst 2022 wurde dieser Pilgerweg wieder "ins Leben gerufen". Die Wege sind sehr schwierig zu gehen, viel Geröll und unwegsames Gelände. „Aber da muss man durch, wenn man sich einmal dafür entschieden hat. Und aufgeben geht gar nicht,“ berichtet Weinand.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einmal habe er sich böse verlaufen und auch nichts mehr an Getränken vorrätig gehabt. Sein Glück: In einer einsamen Ortschaft wurde er dann von einer freundlichen Familie zum Essen und Trinken eingeladen. In Šibenik konnte er zudem zwei Tage in einem Franziskanerkloster bei Pater Josip Ivanović verbringen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Resümee des Pilgers berichtet vom guten nicht zu heißen Wetter in der ersten Jahreshälfte, von den freundlichen und hilfsbereiten Menschen. …..und alles sei sehr teuer geworden. Für eine Übernachtung müsse man als Pilger zwischen 50 und 70 € kalkulieren, selbst ein „Essen gehen“ sei inzwischen teurer als Zuhause. Belohnt werde man aber mit einem wunderschönen Land mit traumhaften Stränden.

 

Begonnen hatte für Weinand alles mit einer ersten Pilgerreise 2009, es ging auf dem Camino Francés, dem klassischen Jakobsweg von den Pyrenäen nach Santiago de Compostela. Danach packte ihn dann das Pilgerfieber erst recht. So war er in den Jahren darauf auf dem Franziskusweg in Italien, auf dem Olavsweg in Norwegen, auf dem Ignatius von Loyolaweg in Spanien, dem St. Patrick`s Weg in Irland, dem West Highland Way in Schottland, dem ökumenischen Pilgerweg auf der Via Regia, der königlichen Straße und zuletzt auf der Via Baltica durch Estland, Lettland und Litauen. Der BRH ist stolz auf sein Mitglied: „Da darf man getrost für unsere Region von einem Rekord-Pilger sprechen!“ Und es soll ja auch noch lange nicht Schluss sein. Pläne liegen zu Hause bei Weinands in der Schublade. (www.brh-euskirchen.de)